Hundemüde aber happy

Heute Abend um 9 bin in Stade angekommen. Somit hat unsere Reise offiziell begonnen! Ich bin jetzt allerdings so müde, dass ich es nicht schaffe, mehr als ein paar Sätze zu Papier bzw. zu Blog zu bringen.

Gestern Abend habe ich eine kleine spontane Abschiedsfeier geschmissen. Es war schön, aber auch emotional, von meinen Finkenwerder Segel- und Bootsbaufreunden Abschied zu nehmen. Mein Freund Ben von den Sailing Conductors ist zusammen mit den Musikern Jack und Leah extra früher aus München angereist, um dabei zu sein. Dafür gab es sogar ein spontanes Impro-Ständchen…

Abschiedsgrillen am Rüschkanal

Ursprünglich wollte ich mit der Morgentide um 6 Uhr auslaufen, das hat sich aufgrund der Feier dann aber als unrealistisch erwiesen, und so habe ich erst am späten Nachmittag die Leinen losgeworfen. Das Boot war ja schon soweit fertig, aber bei mir wurde es dann doch noch einmal sehr emotional, als ich mir sehr ans Herz gewachsene Menschen zum letzten Mal in den Arm nahm.

Als ich dann an Bord kam, saß das Abschiedskommitee schon im Cockpit und wir haben noch einmal auf die Fahrt angestoßen. Der erste Schluck ging selbstverständlich an Neptun, auf dass er Ahora und mir wohlgesonnen sei.

Neptun bekommt den ersten Schluck
Auf einen guten Törn!

Kurz nach 17 Uhr hieß es dann „Leinen los“, und ich bin unter Winken aus dem Rüschkanal in die Elbe ausgelaufen. Wer weiß, wann ich das nächste Mal wieder hier sein werde?

Auf der Elbe ist immer was los. Bei dem Verkehr sollte man besser nicht träumen…

Nachdem es um die Mittagszeit noch gewittert hatte, war nun angenehmes Wetter. Über den sehr mäßigen Wind möchte ich mich nicht beklagen, normalerweise hat man nämlich beim Elbabwärtsfahren Gegenwind. Da ich allerdings rechtzeitig in Stade sein musste, um nicht in der Schwinge auf Grund zu sitzen, habe ich es mir verkneifen müssen, die Segel auszupacken.

Ein improvisiertes Abendbrot im Cockpit auf der Fahrt…

Dafür war die Fahrt sehr angenehm entspannt, und ich konnte in Ruhe meine improvisierte Selbststeueranlage für Motorfahrten aus einem Spanngummi testen. Das Ganze funktioniert erstaunlich gut, und mit etwas Feingefühl hält Ahora mehrere Minuten den Kurs, ohne dass man eingreifen muss. Bei schwerem Wetter wird das aber wohl anders aussehen. Vielleicht muss dann doch ein Pinnenpilot für Solofahrten her.

Dank dieses „Super-Hightech“-Autopiloten…
…kann der Solo-Skipper auch mal die Aussicht vom Bugspriet genießen.

Nach ca. 2,5 Stunden Fahrt mit dem Strom im Nacken bin ich in die Schwinge eingelaufen und habe im Stadthafen von Stade festgemacht.

Sicher fest in Stade

Viel Zeit zum Sightseeing bleibt aber nicht, denn morgen früh will ich mit der nächsten ablaufenden Tide weiter bis nach Wewelsfleth. Macht aber nix, denn ich war vor zwei Wochen erst hier beim letzten Testschlag.

All is well!

Jan

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