Transatlantik-Training für Anfänger

Nachdem mich das Verbot, portugiesischen Boden zu betreten, zunächst deprimiert hatte, wurde ich durch die Solidarität meiner Nachbarn hier am Ankerplatz schon deutlich besser gestimmt. Deshalb will ich ein paar Worte verlieren, warum ich trotzdem gerade verdammt glücklich bin.

An der Gesamtsituation hat sich in der letzten Woche nicht viel geändert, außer dass ich jetzt ein wenig mehr über die Hintergründe meines Anlandeverbots weiß: Es hat wohl nichts mit Quarantäne zu tun, sondern damit, dass Portugal die Seegrenzen geschlossen hat. Als ankerndes Boot mit deutscher Flagge bin ich wohl aktuell offiziell nicht in Portugal; darum darf ich auch nicht mit dem Dinghy anlanden. Ziemlich verrückte Lage, aber im Moment ist ja sowieso vieles in der Welt verrückt.

Gelassen bleiben und die Dinge positiv sehen

Was sich aber geändert hat, ist meine Sicht auf die Dinge. Wie man mit der aktuellen Krisensituation umgeht, ist schließlich größtenteils eine Kopfsache. Und ich sehe meine Lage mittlerweile ziemlich positiv.

Es gibt viel schlimmere Situationen als die meinige

Klar könnte ich jetzt meckern, jammern und mich beschweren, dass meine Rechte als EU-Bürger eingeschränkt werden. (Wie es einige andere Segler machen.) Aber dadurch ist niemandem geholfen, im Gegenteil, es sorgt meiner Meinung nach nur für ein schlechtes Verhältnis zwischen unseren portugiesischen Gastgebern und uns Seglern.

Es sind nun einmal gerade außergewöhnliche Zeiten, die aber auch irgendwann vorüber sein werden. Und mir ist in den letzten Tagen bewusst geworden, dass es mir hier an Bord wahrscheinlich besser geht als sehr, sehr vielen Menschen „da draußen“.

Warum?

Erstens bin ich gesund. Und meine Familie zum Glück auch.

Zweitens muss ich mir, im Gegensatz zu vielen anderen, aktuell noch keine finanziellen Sorgen machen. Ich habe hier an Bord, insbesondere jetzt wo Café- und Restaurantbesuche flach fallen, minimale laufende Kosten. Meine Ersparnisse werden so noch eine ganze Weile reichen und der KlabauterShop macht auch immer noch Umsatz. (Auch wenn es schon weniger geworden ist, jetzt wo viele Leute nicht mehr zu ihren Booten dürfen.)

Warum meine Situation gar nicht so schlimm ist…

Ich habe mich bewusst für ein Leben an Bord entschieden und will (zumindest nach aktueller Planung) im kommenden Winter einhand über den Atlantik segeln. Das würde 3-4 Wochen Isolation bedeuten, ohne menschliche Kontakte, ohne Internet, ohne frische Lebensmittel und mit heftigem Seegang, der Kochen und Co. erschwert. Also eigentlich viel „schlimmer“ als meine jetzige Situation. Darum habe ich mich entschieden, das ganze als eine Art „Transatlantik-Training für Anfänger“ zu sehen.

Warum für Anfänger? Anders als auf dem Ozean habe ich hier viele Möglichkeiten und Freiheiten. Da wären zunächst meine Bekannten von den Nachbarbooten, die ab und zu vorbei kommen, z.B. zu Dinghy-Drinks. Jeder in seinem Dinghy mit genug Abstand und trotzdem nah genug, um sich unterhalten zu können und den Sonnenuntergang zu genießen.

Dinghy-Drinks: Social-Distancing, Sailor-Style

Freunde, die hier schon länger auf ihren Booten wohnen und deshalb an Land dürfen, bringen mir Lebensmittel vorbei und sorgen für ein wenig Gesellschaft. (Danke, Rainer und Lily!)

Lieferservice der Nachbarn. Es mangelt mir an nichts…

Auf der Buona Onda konnte ich sogar meine Wäsche waschen. Danke Ronny, Taraneh und Franz! Und Micha von der Terra hat eine Menge kleiner Fische gefangen, die frittiert vorzüglich schmecken. Danke Micha!

Frittierte Mini-Fische, frisch gefangen von Micha

Zu allem Überfluss hat Rainer mir, bevor er nach Deutschland zu seiner Familie fuhr, den Schlüssel zu seinem Katamaran „Zen“ dagelassen. Im Gegenzug dafür, dass ich mich um das Boot kümmere, darf ich es als Büro nutzen und auf dem riesigen Deck Sport und Yoga machen. Was für ein Luxus, im Vergleich zum beengten Raum auf ahora.

Das Deck meines neuen Sport-und-Büro-Boots „Zen“

Bleibt nur zu hoffen, dass die Polizei nicht meckert, wenn ich mit meinem Dinghy dorthin übersetze. Ich lasse es jetzt mal drauf ankommen; schließlich setze ich meinen Fuß dabei ja nicht auf portugiesischen Boden…

Meine unproduktive Corona-Starre ist auch geringer geworden, und ich kann mich wieder eher auf meine Arbeit konzentrieren. Ich habe sogar schon angefangen, meine Steuererklärung vorzubereiten! Unglaublich, was man so alles macht, wenn man die Zeit dazu findet…

Auch von offizieller Seite werde ich gut versorgt

Heute habe ich zudem den „Lieferservice“ getestet und die Nummer angerufen, die mir die Policia Maritima gegeben hatte. Die Nummer war nicht, wie ich eigentlich erwartet hätte, von einem Wassertaxi, dass happige Liefergebühren aufschlägt. Sondern von einem Fischer von der Insel, der 5 Minuten nach meinem Anruf vorbei kam, um meine Einkaufsliste abzuholen. Weitere 20 Minuten später reichte er mir die Bestellung über die Reling. Ohne Liefergebühren.

Nicht einmal Trinkgeld wollte der nette Kerl. Ich habe ihn dann zumindest überreden können, ihn auf ein Bier einladen zu dürfen, wenn die Krise vorbei ist. Wie schön, dass die Leute hier so nett sind! Bei dieser Begegnung hat sich übrigens sehr ausgezahlt, dass ich in den letzten Monaten fleißig Portugiesisch gelernt habe. Ich war sehr stolz, die Bestellung und das Gespräch mit dem Fischer in der Landessprache führen zu können.

Neben dem Fischer möchte ich auch die Policia Maritima loben, die bisher (trotz der schlechten Nachrichten) sehr freundlich zu mir waren. Für meine englischen Nachbarn, die ebenfalls nicht an Land dürfen, war ein Polizist sogar in Olhão einige Lebensmittel einkaufen, die es im kleinen Laden auf der Insel nicht gibt.

Die Jungs machen auch nur ihren Job und haben auf die Gesetzeslage keinen Einfluss. Aber sie haben mir versichert, da zu sein, wann immer ich etwas bräuchte.

Passender könnte man es nicht ausdrücken: Ein Spruch von Karl Valentin, gefunden auf der „Zen“

Also: Alles in Allem geht es mir hier verdammt gut! Das einzige, was ich nicht darf, ist, an Land herumzulaufen. Abgesehen davon kann ich es hier sehr gut aushalten, notfalls auch noch ein paar Wochen oder sogar Monate. Darum bin ich extrem dankbar, in diesen Zeiten in so einer privilegierten Lage zu sein.

In Gedanken bei euch

Ich weiß, dass viele Menschen und auch viele Leser dieses Blogs nicht so viel Glück haben. Neben vielen verzweifelten Menschen an Land gibt es auch viele Segler, die in einer deutlich schlechteren Lage sind als ich. Segler, die unfreiwillig in sehr teuren Marinas festhängen, nicht auslaufen und nicht einmal die Duschen benutzen dürfen, aber jeden Tag 45 € zahlen müssen. Segler, die an ungeschützten Stellen ankern müssen oder (auch das habe ich gehört) nicht einmal den Anker werfen dürfen. Segler, die von Marinas abgewiesen wurden, obwohl sie nur Wasser tanken wollen. Und Segler, die in der Karibik in Quarantäne sind und Angst vor der Hurricane-Saison haben.

Ich drücke euch allen an Land und auf See die Daumen, dass sich Lösungen für eure Probleme finden und dass die Menschen solidarisch sind und sich umeinander kümmern. Haltet durch! Irgendwann werde die Zeiten wieder besser, und dann stehen uns die Weltmeere wieder offen! Schreibt doch mal einen Kommentar, wie es bei euch gerade aussieht…

Fair winds und bleibt gesund!

Euer Jan

P.S.: Noch ist ein fingerbreit Rum im Glas. Ein Prost auf bessere Zeiten!

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20 comments
Tom says 2. April 2020

Hey Jan! Ich finde dein Mindset total gut und bin stolz auf dich. Und noch mehr freue ich mich auf unser Wiedersehen, hoffentlich baldmöglichst. Bis dahin immer eine Handbreit Rum im Glas und ein Fingerbreit Wasser unterm Kiel (oder so ähnlich). Dein kleiner Bruder

Reply
    Jan says 3. April 2020

    Danke lieber Tom!
    Halt auch du die Ohren steif in Brüssel!
    Hab dich lieb!
    Dein großer Bruder

    Reply
Klaus A. Müller says 3. April 2020

So isses gut lieber Jan, den Valentin Spruch nehme ich mir auch oft zu Herzen ! Good luck – Liebe Grüße vom See – Klaus

Reply
Amos says 3. April 2020

Lieber Jan,

Du weißt, ich neige zum Sarkasmus. Daher zuallererst mal ein typischer Amos:

1. Schön, dass du dich nach ca. 2 Wochen rechtlich mit deiner eigenen Lage vertraut machst und (wahrscheinlich über Hörensagen) langsam realisierst, was der Gesetzgeber uns hier gerade für ein Ei gelegt hat. Um dich mit Fakten zu versorgen, kann ich dir einfach mal die Seite des Auswärtigen Amtes und insbesondere die Seite der portugiesischen Gesundheitsbehörde ans Herz legen, dann muss deine Einleitung auch nicht mehr so vage klingen.

2. Gelassen bleiben und die Dinge positiv sehen
Volle Zustimmung. Die Frage ist nur, was man gerade positiv sieht und worauf man sich fokussiert und wovor man fälschlicherweise die Augen verschließt.

3. Einhandsegeln
Bist du in diesem Punkt wirklich ehrlich zu dir selbst? Bislang habe ich dich nur mit Mitseglern kennengelernt – bis auf die Überquerung der Biskaya bei Sonnenschein. Ich verstehe nicht ganz das Statement „heftigem Seegang“. Seit wann ist eine Atlantiküberquerung zur richtigen Zeit davon geprägt? Erfahrene Blauwasser- und Weltumsegler schreiben eher davon, dass wenn man Nordsee, Kanal und Biskaya geschafft hat, alles angenehmer wird. Dies kann ich bislang bestätigen. Nicht umsonst ist die Überquerung Teil der so genannten „Barfußroute“. Vielleicht solltest du das mit der Isolation mal vorher ausprobieren, bevor du gleich 3-4 Wochen wagst…

4. Lieferservice
Das ist super, dass ihr versorgt seid – allerdings rechtlich und menschlich seitens der Behörden völlig absurd. Es wird eine fiktive Abhängigkeit geschaffen, die z. B. auf Madeira oder den Kanaren zumindest nur auf 14 Tage begrenzt ist. Nicht so auf dem portugiesischen Festland. Ich finde es höchst bedenklich, dass du dich mit so einer Rechtslage anfreunden kannst und nichts dagegen tust, außer deine eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Ich bin übrigens – genau wie du – nach wie vor von der allgemeinen portugiesischen Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft beeindruckt. Leider endet diese, wenn die Grenze zwischen Zivilgesellschaft und Behörden passiert wird.

Viel Spaß weiterhin beim Chillen & Grillen, Sundowndern und Kaffeekränzchen. Dadurch ändert sich bestimmt ganz viel. Man muss sich nur lange genug zurücklehnen und abwarten. 🙂

P. S.: Deine Meinung zu meinem YouTube-Video hättest du ja auch als YouTube-Kommentar schreiben können. Leider entsteht aber mit einer bloßen Verlinkung der Eindruck, dass du auf Linkfang warst. Schade.

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    Jan says 3. April 2020

    Lieber Amos,
    wir haben glaube ich einfach eine fundamental andere Sichtweise auf die Dinge gerade. Ich war ehrlich gesagt ziemlich schockiert von dem Rumgejammer in deinem Video und hoffe, mit diesem Blogpost eine andere Sicht der Dinge zu präsentieren. Und so zu zeigen, dass man in diesen Zeiten, wo es für ALLE hart ist, trotzdem frohen Mutes sein kann. Aber jeder geht mit Krisen anders um.
    Ich drücke weiterhin die Daumen, dass du gesund bleibst und wir alle hoffentlich bald ohne größere Restriktionen weitersegeln können.
    Jan

    Reply
      Amos says 3. April 2020

      Dass wir fundamental auseinanderliegen, hast du richtig erkannt. Verstanden hast du in meinen Augen aber (immer) noch nicht, in welchem Punkt.

      Ich unterstütze deinen Aufruf, positiv mit Dingen umzugehen und aus einer Leidensphase wieder herauszukommen. Übrigens hast du selbst einen Blogartikel zu deinem Leid bzw. Frust in diesem Moment verfasst, wenn ich dich daran erinnern darf.

      Der fundamentale Unterschied besteht darin, was man nach dem Kundtun und Ausleben seines Leids als Konsequenz oder positive Veränderung sieht. Du entscheidest dich für Hedonismus, ich entscheide mich für Aktionismus. Beide Begriffe werden vom Duden übrigens sehr gut erklärt.

      Ich gebe aber nun auf, denn eine argumentative Diskussion scheint an dieser Stelle nicht möglich zu sein…

      Dir auch nur das Beste! Das kommt von Herzen.

      Reply
        Jan says 3. April 2020

        Auch ohne religiös zu sein finde ich passt dieses Gelassenheitsgebet von Reinhold Niebuhr ganz gut zum Thema:

        Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
        den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
        und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

        Auch ganz interessant: https://www.spiegel.de/gesundheit/psychologie/corona-krise-und-die-mittelschicht-heult-leise-a-f1d38ade-7a97-4e0c-9499-955560dd83b2

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          Marco says 7. April 2020

          Ich finde das Gelassenheitsgebet von Reinhold Niebuhr ist eine gute Synthese aus Jans und Amos zunächst unterschiedlich erscheinenen Sichtweisen auf die aktuelle Situation von nicht stranden dürfenden Segler*innen. Die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann (Jan) und den Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann (Amos). Wobei jeder von euch sicher in der Lage ist, je nach Situation entsprechend der anderen Perspektive zu handeln. Kurzum: ihr seid euch vielleicht im Moment nicht so nahe, grundsätzlich aber Segler und in vielem dann sicher doch recht ähnlich. Daraus entsteht dann auch diese kreative Reibung, die aus eurem Dialog rüberkommt. Danke dafür und euch beiden und euren Seglerkollegen Geduld, Tatkraft und vor allem Gesundheit.

          Reply
Oliver says 3. April 2020

Jeder geht mit der Situation anders um und auch das sollte man akzeptieren. Abgesehen davon, dass nicht jeder einen Ausweichkatamaran, Dingiparties und einen Lieferservice, als auch ungehinderten Zugang zu Lebensmitteln und Alkohol hat. Viele die brutal aus ihren Plänen gerissen wurden, in einer Marina horrende Liegplatzgebühren bezahlen und den Tag mit quengelnden Kindern verbringen müssen, können das vielleicht nicht so gelassen sehen wie du. Abgesehen davon finde ich diese künstlich auf gute Laune getrimmten Zeitgenossen genauso schlimm wie die Meckerer.

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    Jan says 3. April 2020

    Der Artikel geht ja auch um MEINE Situation, für die ich gerade sehr dankbar bin. Dass es vielen Leuten deutlich schlechter geht weiß ich, und ich hoffe das wird auch im Artikel (vor allem am Ende) klar…

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Verena says 4. April 2020

Huch, da hast du ja ein paar Miesepeter am Kommentieren. Aber das sind ja auch etwas schwierige Zeiten, da geht vielleicht jeder anders mit der Unsicherheit um… trotzdem sehr nachsichtig von dir die Kommentare auf deiner Seite stehen zu lassen 🙂

Ich hatte endlich mal die Zeit mir deinen Blog anzusehen. Sehr schön. Abenteuer. Wunderbar. Ich lese jetzt noch ein paar andere Artikel, um deine Reise besser zu verstehen.
Und ja… breathe. This too shall pass 🙂
Alles Liebe

Reply
    Jan says 4. April 2020

    Danke für die lieben Worte. Ich weiß noch wie ich damals, es muss jetzt gut 4 Jahre her sein, bei dir in Hamburg Couchsurfen war um mir Boote anzuschauen… Tja, so vergeht die Zeit. Hoffe dir geht’s auch gut in diesen verrückten Zeiten… Pass auf dich auf und dir auch alles Liebe! Jan

    Reply
Amos says 4. April 2020

So lieber Jan. Nun wirst du mir nun hoffentlich auch gestatten, den Link des bzw. der Radiointerviews hier zu posten, um etwas für uns alle zu verändern. Oben das kurze, unten das ausführlichere Interview auf der Seite:

https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/grenzschliessungen-segler-stecken-weltweit-vor-den-kuesten-fest-1

P. S.: Dein Input bzgl. Versorgung in Faro ist mit eingeflossen…

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Martin Athenstädt says 8. April 2020

Lieber Amos ,
die Quarantäne-Regelungen der portugiesischen Behörden für Segler sind dumm.
Die Beschreibung deiner momentanen Situation als „inhuman“ und „unmenschlich“ ist in Kenntnis der Zustände in Italienischen und New Yorker Krankenhäusern sowie der Lager auf Lesbos noch dümmer!

Mit seglerischen Grüßen
Martin
( der seinen Sport wegen der Vereinssperre auf Berliner Gewässern zur Zeit selbstverständlich nicht ausübt)

Reply
    Amos says 16. April 2020

    Martin,

    Jemanden als dumm zu bezeichnen – oder zumindest dessen Sichtweise als dumm darzustellen – ist erstens ziemlich unhöflich und zweitens ziemlich primitiv.

    Stattdessen hättest du dir vielleicht ein Argument einfallen lassen können, dass deine Aussage rechtfertigt oder zumindest verständlich macht.

    Ich bleibe dabei, dass eine Gesetzeslage, die einem ohne sinnvollen Grund bzw. ohne ausreichende Differenzierung verbietet, an Land zu gehen, um sich selbst gesund bzw. am Leben zu halten, inhuman ist.

    Falls du eine Skala für Inhumanität aufstellen möchtest, gerne. Da können wir uns dann vielleicht sogar annähern oder stärker ausdifferenzieren.

    Ich frage mich nur gerade, ob das mit dir möglich ist. Denn es wurde ja schon im Vorhinein eine bloße Behauptung mir gegenüber aufgestellt, dass ich diese Differenzierung nicht beachten bzw. beides (Flüchtlinge, Segler) über einen Kamm scheren würde. Ich bitte dann zumindest um eine valide Aussage, wie es überhaupt zu solch einer Unterstellung kommen kann?!

    Ich könnte dir nach deinem Kommentar nun auch unterstellen, dass du deine Seglersituation in Berlin mit der – in meinen Augen dann doch etwas ernsteren Situation – von Seglern, die weltweit festsitzen, vergleichst. Würde nur keinen Sinn machen, da du das nicht getan hast. Denk mal drüber nach.

    Aber argumentativ wird da wahrscheinlich wieder nicht viel kommen…

    Reply
Martin Drache says 8. April 2020

Hi Jan.
Es ist sehr erfrischend diesen Blog Eintrag zu lesen.
Einer meiner Lieblingsspruche lautet: „Change it – Leave it – or Love it“. Das trifft es zurzeit ganz gut – glaube ich.
Saphira liegt zurzeit noch in Monnikendam. Eigentlich wollten wir im Dezember auch „über den Teich“, aber wir haben den Vertrag mit der Marina mal sicherheitshalber bis 1.4.2021 verlängert…
Ich würde mich TOTAL freuen, wenn Du bei uns – seedrachen.com – auch einen Kommentar platzieren würdest…
CU
Martin

Reply
    Jan says 8. April 2020

    Hallo Martin,
    danke für den Kommentar! Eure Homepage ist ja super geworden. 🙂 Da kommentier ich gerne mal. Und ich hoffe wir sehen uns baldigst in einer schönen Ankerbucht. Wenn nicht dieses, dann spätestens nächstes Jahr.
    Liebe Grüße und gute Gesundheit wünscht
    Jan

    Reply
Martin Drache says 17. April 2020

Hallo Jan.
Ich lese mittlerweile die segelblogs von Dir und anderen weniger um den Inhalt zu lesen sondern geht es mir mehr um das „wording“.
Dazu: Gratulation! Du schreibst Deine blogposts toll. Bin dabei von Dir zu lernen… 😉

Reply
JENS says 19. April 2020

Hallo Jan,
nett etwas von Dir aus CULATRA zu lesen. Würde mich freuen wenn Du trotz merkwürdiger Kommentare weiter etwas positives veröffentlichst. Es interessiert mich, wie Du Dich in dieser pandemisch aber auch nautisch herausfordernden Situation eingelebt hast?
Für kräftige Winde ist der Ankerplatz vor CULATRA bestimmt nicht angenehm. Hält der Anker?
Beste Grüße und fair winds
Jens

Reply
    Jan says 19. April 2020

    Hallo Jens,

    vielen Dank für deinen Kommentar. Ich werde in den nächsten Tagen mal ein kleines Update veröffentlichen. Es geht mir zum Glück weiterhin gut und ich habe mich jetzt an eine Muring verholt, die sonst von einem großen Ausflugsschiff verwendet wird. Da sollte dann auch bei den für Dienstag angekündigten 40 Knoten Wind nichts passieren.

    Ich halte dich/euch weiter auf dem Laufenden!

    Grüße von Bord und beste Gesundheit wünscht

    Jan

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